Liebe Freunde des Collegamento,
es ist jetzt online und nicht ohne akute Bedeutung: das kurze aber bewegende neue Collegamento. Wer sich die Zeit zum Zuhören und Verfolgen des Gedankengangs nimmt, dem wird das klar.
Während Fokolar-Präsidentin Margaret Karram vergangenen Samstag noch ihre voraufgezeichneten Collegamentowünsche zur Weltbischofssynode formulierte – mehr Gemeinschaft, Teilhabe und Missionsgeist -, brach in ihrer Heimatregion der entsetzliche Grenzkrieg zwischen Palestinensern und Israel wieder aus. Was diese Terrormeldung für die arabischstämmige, katholische Judaistin aus Haifa bedeutet, konnte sie uns erst nach der Videoaufzeichnung in einem Brief mitteilen. Heute schrieb eine Freundin der dortigen Fokolar-Gemeinschaft, Ghada Swailem uns allen einen ebenso eindrücklichen wie dankbaren Antwortbrief. Auch den zu lesen nimmt uns rein in die akuten Ereignisse und weist eine Perspektive.
Das Collegamento selbst führt in zwei Themenbereiche, Jugendaufbruch und Weltkirchenaufbruch, aber ganz aus dem ursprünglichen und starken Weltverbesserungsanspruch des Ideals von Chiara heraus, das seine Message in diesen Tagen umso notwendiger vorbringt: Nur die gegenseitige Liebe rettet den Frieden, rettet die Menschen in Not, rettet die Kirche in Vielfalt, die dafür gegründet wurde. Aber wie geht das? Antwort findet sich hier: Tägliche Mühe, würde Chiara Luce Badano sagen; professionelles Engagement für die eigenen Leute in Not, sagen die Gen; durch Zuhören und Achtsamkeit auf den anders Denkenden, sagt Bischof Pál aus Timişoara, Rumänien, und erzählt, was der neue synodale Ansatz bei ihm bewirkt…
COLLEGAMENTO CH Deutsch / Newsvideo der internationalen Fokolar-Bewegung
Rocca di Papa, 7. Oktober 2023 “Gegenseitige Liebe zur Erkennung” (kpl. 37 Min)
1. ERÖFFNUNG: Anna Lisa Innocenti, Journalistin (1‘45‘‘)
Gemeinsamer Blick als Weltfamilie
2. ITALIEN: Selige Chiara Luce – Eltern-Interview zum 33. Todestag (4‘00“)
Mit 17 am Tumor erkrankt – ein Weg ungemeiner Tiefe mit Gott und den Mitmenschen
3. BRASILIEN: Kidsprojekt AFAGO – 30 J. Sozialkultur um Sao Paolo (6‘30‘‘)
700 neue Häuser im Elendsviertel Aparecida und Bildung für 4.500 Jugendliche
4. BRASILIEN: GENFEST 2024 – Vor- und Nachbereitung für alle global (5‘15‘‘)
Großevent mit 33 Sozialprojekten und beruflichem Engagement in Folge
5. CHIARA LUBICH: „Unser Kennzeichen – die gegenseitige Liebe“ (3‘15“)
Statt feiner Ordenstracht Erkennbarkeit am Beziehungsstil
6. PORTUGAL: Weltsynode – Bischofs-Zeugnisse zur Vorbereitung (5‘35‘‘)
Mehr synodal denken und leben
7. VATIKAN: Jesús Morán bei der Vigil zur katholischen Synode (4’25)
Nachtwache ökumenisch und mit der Jugend – ein historischer Auftakt
8. VATIKAN: Margaret Karram – Teilnehmerin an der Bischofssynode (4’15)
Gemeinschaft plus Teilhabe plus Sendung – Vorbild sind die Emmausjünger
9. Abschluss: nächster Newstermin 9. Dezember (1’30)
u.a. zum 80. Jahrestag von Chiaras initialer Entscheidung…/ Abspann
* die Einzelbeiträge findet ihr gezielt über das Inhaltsverzeichnis dieses Vimeo-Links, leider nicht im späteren Online-Video beim Collegamento-Youtube-Kanal…
Vor mehr als 25 Jahren kam ich – im Rahmen der Wirtschaft in Gemeinschaft – erstmals mit Menschen im Nahen Osten in Kontakt, u. a. auch in Israel. Unser Versuch, junge christliche arabische Israelis beim Aufbau ihrer Existenz erfolgreich zu unterstützen, scheiterte damals – ohne jetzt auf Details einzugehen – letztlich an einem Gewaltausbruch auf dem Tempelberg. Mit der sehr komplexen Konfliktlage wurden wir immer wieder in unterschiedlichen Situationen konfrontiert. Wir haben sehr emotionale Diskussionen geführt und auch den Hass gespürt, der sich im Laufe der Zeit – hervorgerufen durch negative Erfahrungen – gerade bei den jungen Menschen aufgebaut hatte. Ihre Eltern waren versöhnlicher gestimmt und pflegten freundschaftliche Kontakte mit ihren jüdischen Nachbarn.
Vor vier Jahren haben meine Frau und ich – zusammen mit einem befreundeten Ehepaar im Rahmen einer Pilgerreise – unsere zwischenzeitlich verheirateten Freunde und ihre Familien wieder einmal besuchen können. Die konfrontative Grundstimmung war geblieben, aber doch etwas entspannter als vor 20 Jahren, obwohl unsere Diskussionen waren genauso kontrovers
Umso schmerzlicher empfinde ich die jetzt entstandene Eskalation durch
Fortsetzung des Kommentars aufgrund eines technischen Fehlers.
…, obwohl unsere Diskussionen genauso offen und kontrovers wie immer waren. Es wurden keine Themen ausgespart – auch nicht die völkerrechtswidrige israelische Siedlungspolitik.
Während sich in der Zwischenzeit die innerisraelischen Spannungen infolge der geplanten Justizreform verschärft hatten, gab es erste hoffnungsvolle Zeichen der Entspannung zwischen wichtigen arabischen Staaten und Israel, insbesondere auch bezüglich der Anerkennung des Existenzrechtes des Staates Israel, als Voraussetzung auch für die Bildung eines Staates Palästina.
Umso schmerzlicher und unbegreiflicher empfinde ich jetzt dieses brutale Massaker der Hamas an der israelischen Zivilbevölkerung. Und wir sollten uns auch nicht scheuen, dieses so zu benennen und nicht als “Grenzkonflikt” zu neutralisieren oder gar zu verharmlosen. Das gilt übrigens für alle vergangenen und auch zukünftigen Geschehnisse, von welcher Seite sie auch verübt wurden oder noch verübt werden.
Heinz-Willi Schorn
Vielen Dank, lieber Winfried, für deine Arbeit und den Überblick und den berührenden Brief aus Palästina. In den Medien wird fast nur über die Angriffe der Hamas berichtet, aber was Israel seit 1948 nicht nur mit der Siedlungspolitik verursacht, wird verschwiegen. Beten wir um Frieden???.