Lebensweg Thomas Flesch

Hier das Lebensbild von Thomas, das während der Auferstehungsfeier gelesen wurde.

Der Lebensweg von Thomas begann im Jahr 1962 in Essen, wo er zusammen mit seinen Eltern und seiner Schwester Petra seine ersten Jahre verbrachte.

Nach der Scheidung seiner Eltern kam er ins Kinderheim und verbrachte seine weitere Kindheit und Jugend in verschiedenen Einrichtungen.  Obwohl diese Zeit traumatisch war, hat sie ihn nicht davon abgehalten, dem Leben stets positiv gegenüberzustehen. Essen, seine Heimatstadt, hat er immer geliebt. Zu seiner Tante Erika, die heute leider nicht bei uns sein kann, ist der Kontakt nie abgebrochen.

Nach seiner Schulzeit hatte er Schwierigkeiten, eine Ausbildungsstelle zu finden, und arbeitete in verschiedenen Jobs, von denen einer als Pferdepfleger im Zirkus eine nachhaltige Prägung hinterließ. Dort entdeckte er seine Liebe zu Tieren, insbesondere zu Pferden, und war beeindruckt von dem Zusammenhalt der Artisten und Arbeiter. Es war eine Erfahrung von Familie.

Später wurde er von der Familie seines Cousins Michael in Hennef aufgenommen, wo er einige Jahre mit ihnen lebte und auch arbeitete. In dieser Zeit erwarb er seinen Lkw-Führerschein und fuhr für verschiedene Speditionen von Moskau bis Lissabon. Dieses „auf Achse“ sein, liebte er. Schon damals wuchs der Wunsch in ihm, einer selbständigen Tätigkeit nachzugehen.

Auf einer Familienfeier lernte er seine Frau Birgit kennen. Nach einigen Jahren der Irrungen und Wirrungen heirateten sie 1998. Aus dem Hochzeitsgottesdienst stammt auch die heutige Lesung. Dieser Text war damals für die beiden eine Verheißung: Das Leben zu genießen mit einem Menschen an der Seite, den man liebt. Und so ist es auch gewesen. Er hat seine Familie geliebt, und gerne gelebt. Er hat aber auch angepackt und hart gearbeitet. Auch wenn er nicht immer wusste ob ihm etwas gelingen würde, hat er es jedenfalls probiert.

Thomas und Birgit wohnten in Bonn-Beuel, wo er zum Rheinländer mit Leib und Seele wurde. Er feierte ausgiebig Karneval und engagierte sich später als Wagenengel.

In den ersten Jahren der Ehe entdeckten Thomas und Birgit das Tauchen für sich. Die Unterwasserwelt hat Thomas besonders geliebt. Dort fand er Ruhe und Entspannung.

Im Jahr 2001 wurde ihr Sohn Sven geboren, was Thomas und Birgit überglücklich machte. Thomas ging begeistert mit ihm zum Babyschwimmen, und als Sven älter wurde, verbrachten sie viele schöne Vater-Sohn-Urlaube zusammen. Ein Beispiel dafür war eine Reise im Transporter mit Übernachtungen auf der Ladefläche. Es war ein Abenteuer. Besonders stolz und glücklich machte Thomas, dass Sven einen Beruf fand, der ihm Spaß machte, eine Ausbildung absolvierte und eine gute Arbeitsstelle fand.

Im Jahre 2003 machte Thomas sich als Kurierunternehmer selbständig. In dieser Zeit war er oft die ganze Woche in ganz Europa unterwegs.

Er ging voll und ganz in seiner 17-jährigen Tätigkeit als selbstständiger Kurierunternehmer auf. Seine Frau Birgit unterstützte ihn dabei. Thomas konnte sich mit wenig zufriedengeben z.B. verbrachte er viele Nächte auf der schmalen Bank im Transporter.

Zusammen mit Birgit und Sven nahm er gerne an christlich geprägten Freizeiten teil und brachte sich aktiv ein. Zum Beispiel betrieb er abends bei vielen Veranstaltungen die Weinstube oder bot Line-Dance-Workshops an. Thomas war sehr hilfsbereit und stand immer zur Verfügung, wenn Hilfe benötigt wurde. Seine stets positive Lebenseinstellung war beeindruckend.

Im Jahre 2011 war Thomas erstmals als freiwilliger Helfer bei der Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft im Einsatz. Die freundschaftliche Atmosphäre zwischen Menschen jeden Alters begeisterte ihn. Seitdem nahm er an vielen sportlichen Veranstaltungen als freiwilliger Helfer teil. Alles, was Thomas gemacht hat, tat er mit Leidenschaft. Ihm war es immer wichtig, etwas für die Gemeinschaft zu tun und nicht nur zu konsumieren.

Nach seiner schweren Herzoperation, im Jahre 2020, musste er seine selbständige Tätigkeit aufgeben. In seiner Rentenzeit hatte er endlich die Möglichkeit, Dinge zu tun, für die er nie Zeit hatte. So spielte er im Verein, Tischtennis und Skat, und engagierte sich bei den Troisdorf Jets. Auch sein großer Traum, ein eigener Hund, wurde Wirklichkeit.

Trotz aller Schwierigkeiten und Krankheiten genoss Thomas das Leben. Er fand Gott in der Natur und glaubte daran, dass wir uns alle irgendwann wiedersehen würden. Deshalb ist es Sven und Birgit ein großes Anliegen ihm ein Fest zu bereiten, ein Fest der Auferstehung!

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Konrad Hollenbeck

Genauso wie Illes möchte ich es auch sagen. Ich konnte Thomas auf einem seiner Tanzworkshops in seiner herzlichen ehrlichen und freundlichen Art erleben. Das hat mir gut getan und Freude gemacht!

Illes Hertwich

Trauer und Dankbarkeit…Thomas war ein Geschenk!Wie gerne denke ich an die Sonntagnachmittage im Zentrum Frieden, als Thomas uns mit einer endlosen Geduld in den Line-Dance einführte und mit uns übte und alle fanden Freude daran!Danke Thomas, dass Du Dich einbrachtest, mit dem, was auch Dir Freude machte, und danke für Deine unterstellte Ehrlichkeit

Illes Hertwich

Leider ist mir ein Schreibfehler passiert,
es müsste heissen: “unverstellte Ehrlichkeit”

Marigi Lorenz

Das Lebensbild von Thomas Flesch hat mich total beeindruckt. Sooo ein POSITIVER MENSCH, der aus “Hindernissen ein Sprungbrett” schafft! Da kann ich mir gehörig was abschneiden!
Marigi, die alle aus Nürnberg grüßt

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